Der Arbeitskreis Ortsgeschichte hatte die Ehrenkirchener aufgerufen, alte Fotos und Dokumente ins Rathaus zu bringen. stieß der Aufruf an die Bürger aller Ortsteile von Ehrenkirchen, einen Tag lang alte Fotos, Dias, Postkarten und andere Dokumente ins Rathaus zu bringen. Dort erwartete sie Walter Stupp vom Arbeitskreis Ortsgeschichte, um all diese Kostbarkeiten zu scannen und so für die Nachwelt zu erhalten.
"Das haben wir beim Umbau auf dem Speicher gefunden!" "Beim Kauf unsres Hauses wurde uns diese Mappe übergeben!" "Als unser Opa gestorben war, haben wir diese Fotos in einer Schachtel auf dem Speicher gefunden!" So oder ähnlich, berichteten die Besitzer, seien sie an die Schätze gekommen, die sie nun ins Rathaus brachten. Zehn Stunden lang sichteten Walter Stupp und Archivar Peter Böckling das Material. Der Historiker kommt seit Januar 2006 einmal in der Woche nach Ehrenkirchen und kümmert sich um das Archiv, für das schon viele schöne Erinnerungen gesammelt und katalogisiert werden konnten.
Beim Scannen erinnerten sich beide an die große Ausstellung auf mehreren Etagen des Rathauses Anfang Februar 2010 mit Bildern aus der großen Fotosammlung des Lehrers Paul Priesner; die jetzige Sammelaktion schließt daran an und ist Teil eines umfassenden Konzepts. Denn der rührige Arbeitskreis hat noch viel vor: die Abbildung aller Häuser, Straßen, Plätze, öffentlichen Einrichtungen sowie die Sammlung von Dokumenten, Bildern und Gegenständen als Zeugnisse von zu Ende gehenden oder schon zu Ende gegangenen Gewerben. Daran arbeiten viele Begeisterte mit, und schon gibt es für mindestens einen Ortsteil die komplette Dokumentation; die anderen Ortsteile sind in Arbeit.
So findet es Walter Stupp auch nicht verwunderlich, wenn auch sehr erfreulich, dass die jüngste Bitte um Hilfe bei den Bürgern auf großes Interesse stieß, denn die Ehrenkirchener sind bereits für das Thema sensibilisiert.
"Es lief ganz einfach super!" stellte er fest, nachdem er unermüdlich Fotos, Zeichnungen, Dokumente wie Verträge, Führerscheine und Soldbücher, Architekturzeichnungen und Ansichten von längst verschwundenen Häusern in seinen Scanner eingegeben hatte. Alles wird demnächst auf Festplatte übertragen, denn CDs, so Stupps Erfahrung, sind nicht die ideale Aufbewahrungsart; die ersten vor wenigen Jahren darauf festgehaltenen Dokumente seien schon jetzt, nach wenigen Jahren, stark ausgebleicht und hätten an Qualität verloren.
Viel Interessantes über die Hintergründe so mancher Gruppenaufnahme oder inzwischen längst veränderter oder nicht mehr vorhandener Gebäude konnten Böckling und Stupp in den Gesprächen erfahren, für die sie sich gerne Zeit ließen. Und auch zwischen den "Lieferanten" der Dokumente ergab sich so manches erhellende Gespräch.
Außerdem gab es kostenlose Tipps und Anregungen, sich selbst mit dem Verfahren der Digitalisierung und der Bildbearbeitung mit Hilfe eines Scanners zu beschäftigen.
Autor: Anne Freyer
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