Er führte „schwendische Ordnungen“ ein, förderte den Weinbau, verbot aber den Anbau von Reben auf den besten ebenen Ackerböden, damit dort weiterhin Getreide für das tägliche Brot angepflanzt würde. Außerdem sorgte er für den Absatz landwirtschaftlicher Produkte, dadurch dass er den 1418 eingeführten Laurentiusmarkt in Ehrenstetten wieder belebte. Er bekämpfte den Geldwucher: Für 20 Gulden durfte höchstens 1 Gulden Zins verlangt werden. Im Stiftungsbrief des Spitals 1578 ordnete er die Einnahmen, stiftete selbst 1000 Gulden als Grundstock und bestimmte, dass aus dieser Stiftung ein Lehrer zu bezahlen sei. Damit war er auch der Begründer der Kirchhofener Schule.
Mit den Jahren litt er immer häufiger an Gichtanfällen und hielt sich deswegen immer öfter in Kirchhofen auf, denn das milde Klima tat ihm gut. Am 27. Mai 1583 starb er im Schloss zu Kirchhofen.
Seinem Wunsch entsprechend wurde er aber in der Kirche in Kientzheim / Elsass begraben. Denn Kientzheim gehörte auch zu seinen Besitztümern.
Lazarus Schwendi war Humanist und infolge seiner humanistischen Bildung zeichnete ihn eine soziale Haltung aus. Dadurch war er intellektuell seiner Zeit voraus.
Neueste Forschungen weisen ihn sowohl als Repräsentanten des deutschen Späthumanismus mit vielschichtigen und weitreichenden Kontakten aus, als auch einen Förderer von Kunst und Wissenschaft.
Heute noch mobilisiert der Name Lazarus von Schwendi viele Menschen. Seine damals wie heute nicht selbstverständliche, politische, soziale und wirtschaftliche Handlungsweise hinterließ segensreiche Spuren bis in die jüngste Vergangenheit.
Das Wirken Schwendis im Dienst von Kaiser Karl V. als "kaiserlicher und des Reiches oberster Kriegskommisär", Ritter und Hofrath, spielte sich inmitten einer Zeit der Unruhen und Kriege ab. Er erwarb sich Ansehen in Feldzügen und als Ratgeber von Kaiser Karl V., dem er ergeben war. Schwendi beteiligte sich nach seiner Ausbildung als Kommisär von Kaiser Karl V. zunächst an Verhandlungen mit den Landständen vergeblich, dann am Krieg gegen den Schmalkaldischen Bund siegreich. Erst der Augsburger Religionsfriede von 1555 brachte für evangelische Landesherren Gleichberechtigung, gab aber weiterhin Anlass zu Streitigkeiten wegen der Benachteiligung von Landesherren beim Übertritt zum neuen Bekenntnis, da diese dadurch ihr Territorium verloren.
Schwendi diente von etwa 1555 an beim Sohn von Karl V., Phillip II. König von Spanien.
Im Jahr 1564 wurde Schwendi in das österreichische Heer aufgenommen als oberster Feldhauptmann und Rath bei Kaiser Maximilian II. und beteiligte sich siegreich im Krieg in Ungarn gegen die Türken und Tartaren.
Einerseits ist für Schwendis Biographie charakteristisch, dass er mit diesen epochalen kriegerischen Auseinandersetzungen schicksalhaft verbunden war, und andererseits, dass sich in dessen Wirken seine humanistische Bildung an den Universitäten Basel und Straßburg spiegelt, denn beide Universitäten standen unter dem bedeutenden Einfluss von Humanismus und Reformation.
Seine Verdienste brachten ihm ein großes Vermögen. und weitere Titel ein als "Freiherr zu Hohenlandsberg", "Herr zu Kirchhofen" und "Pfandherr zu Burkheim, Triberg und Kaisersberg". 1
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