Ölberg Ehrenstetten Trockenmauern
Zwei Einsätze pro Jahr sind notwendig, um den hohen Wert des Landschaftsmosaiks zu erhalten, Trockenrasen vor der Verbuschung zu bewahren und Trockenmauern aus Kalkstein in Stand zu halten. Flankiert werden die praktischen Arbeiten durch die faunistische und floristische Erforschung der Besonderheiten des Ölberges. In regelmäßigen Exkursionen wird der Ölberg Anwohnern, interessierten Naturfreunden nahe gebracht, werden die Schutzziele und -bedürfnisse im Bewusstsein der Bürger verankert.
Ziel ist die Erhaltung des ungewöhnlich vielfältigen Biotop-Mosaiks am Ehrenstetter Ölberg nach der Unterschutzstellung als Naturschutzgebiet (u. a. durch Kontakte mit den Naturschutzbehörden und der Forstverwaltung), daneben im Besonderen die Pflege der BUND-eigenen Flächen als Trockenrasen mit Gebüschsäumen und schließlich die wissenschaftliche Erforschung des Gebietes sowie Öffentlichkeitsarbeit zur Propagierung von Naturschutzzielen durch Führungen und Publikationen.
Die BUND-Bezirksgruppe Schönberg betreut das Gebiet und hat den Kauf der BUND-Flächen, die Unterschutzstellung des Ölberges, die Pflegemaßnahmen und die faunistischen und floristischen Untersuchungen angestoßen bzw. durchgeführt. Dabei gibt es eine Arbeitsteilung unter den Mitgliedern je nach individuellen Kenntnissen und Fähigkeiten; so gehört der Gruppe beispielsweise ein Entomologe sowie ein selbständiger Forstunternehmer an, der über wichtiges Gerät zum Roden und zur Pflege von Flächen verfügt. Auf die Pflegetermine und auf die Bedeutung des Ölberges für Natur- und Artenschutz wird in den Veranstaltungsprogrammen der BUND-Gruppe regelmäßig hingewiesen.
Ein Beitrag zur Biodiversität Am Ölberg kommen sehr unterschiedliche, teilweise seltene Biotoptypen vor: traditionelle, kleinparzellierte Rebflächen mit Trockenmauern, Steintreppen und Gebüsche und Brachflächen. Durch naturschutzgerechte, überwiegend extensive oder fehlende Nutzung wird die Biodiversität erhalten bzw. gefördert. Auf den BUND-eigenen Flächen wird die ursprünglich dominierende Ruderalvegetation durch Pflegemaßnahmen in Richtung artenreicher Trockenrasen verschoben. Zur Ansiedelung des Wiedehopfes, der sich vom Kaiserstuhl her ausbreitet, wurden geeignete Nistkästen angebracht.
Dieser Artikel ist entnommen aus: Weißbuch Naturschutz ohne Grenzen in der Oberrheinregion. Methodenbuch für den Schutz der Natur im Nahbereich
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