Die Geschichte unserer Gemeinde ist verbunden mit dem Weinbau.
Ehrenkirchen gehört mit seinen Ortsteilen zum Weinbaubereich Markgräflerland. Dieses reicht vom Grenzacher Horn sowie von Weil am Rhein im Süden bis nach Ebringen kurz vor die Tore Freiburgs im Norden und umfasst die Vorbergzone zwischen Rheinebene und Schwarzwald.
Schon die alten Römer wussten sich die Sonne und die Lage des Markgräflerlands zunutze zu machen. Auf ihrem Weg über die Alpen brachten sie Reben mit und pflanzten sie an den unzähligen grünen Hängen im südlichen Baden. Damit haben sie die Region nachhaltig geprägt, denn seither ist der Wein hier nicht mehr wegzudenken.
Die Markgräfler Winzer machen sich seit Jahrtausenden das optimale Klima und die Böden der Region zu Nutze. Auf ca 3.000 ha erstrecken sich die Weinberge des Markgräflerlandes.
Typischer Wein der Region ist der Gutedel.
Höchstwahrscheinlich gab es schon vor dem dreißigjährigen Krieg die Zunft der Küfer. 1717 wurde im Gebäude des alten Rathauses (heute Eigentum Bäckerei Kaiser), einstmals Gasthaus "zum Hirschen" von 13 Küfermeister eine neue Küferordnung aufgestellt.
Bevor 1951 die Winzergenossenschaft Kirchhofen gegründet wurde, um den Winzern die Verarbeitung und den Vertrieb abzunehmen, damit man im Markgräflerland konkurrenzfähig blieb, vermarkteten die Winzer selbst ihre Weine.
„Der Weinhändler oder auch manche Gastwirte von außerhalb kamen zu uns, gingen in den Weinkeller und probierten an den einzelnen Holzfässern. Entsprach der Inhalt dem Geschmack des Händlers, kaufte er den Inhalt des gesamten Fasses und zog von dannen.“
So wurde z. B. der Wein noch in den Jahren nach 1945 gehandelt.
„Seit dem zweiten Weltkrieg hat sich im badischen Weinbau eine revolutionäre Entwicklung vollzogen. Im Zusammenspiel mit einer wirtschaftlich notwendigen Rebflurbereinigung wurde gleichzeitig eine konsequente, qualitätsorientierte Sortenbereinigung durchgeführt. Massenträger wie Elbling und Räuschling, die weite Teile des alten badischen Anbaus bestockten, wurden ausgemerzt und durch qualitativ hochwertige, für die einzelnen Standorte speziell ausgesuchte Rebsorten ersetzt“ (Badische Weinbaufibel, Schön / Lemperle)
Wie die ersten Jahre der Winzergenossenschaften aussahen, wie Missernten und Schädlinge die Arbeit der Winzer und Winzerinnen beeinträchtigten erfahren wir teilweise durch den Zeitungsartikel:
„Nach harten Jahren stetige Aufwärtsentwicklung“ – so lautete die Überschrift zum 50.ten Geburtstag der Winzergenossenschaft Kirchhofen.
Ein Super 8 Film mit dem Titel „Das Winzerjahr“, gedreht vom damaligen Ratschreiber Albert Ruh, Anfang der 70iger Jahre, zeigt uns alte und damals neue Methoden zur Arbeit im Weinberg.
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